Biodiversität im Siedlungsraum: Besuch mit Führung im Spitalgarten und dem Asylzentrum
Der Uzner Spitalgarten ist Erholungs- und Freiraum und diente als Anschauungsobjekt für die Biodiversität im Siedlungsraum. Welche Elemente wirken positiv auf eine vielfältige Natur und warum? Jean-Marc Obrecht (Präsident Birdlife St. Gallen und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachstelle für Naturschutz im Kanton Zürich) führte uns durch den grossen Garten und zeigte auch Potential für Verbesserungen auf.
Anschliessend durften wir unseren Blickwinkel auch innerhalb der Gebäude erweitern: Jasha Wunderli (Betriebsleiter) ermöglichte uns einen Einblick ins Asylzentrum. Im ehemaligen Pflegezentrum wohnen Migranten, welche länger auf die ersehnte Aufenthaltsbewilligung warten müssen. Zwischen 130 und 140 Personen, deren Verfahren aus verschiedenen Gründen länger dauert, sind hier (im Durchschnitt rund 7 Monate) zu Hause. Im Moment sind es auch viele Familien; deshalb werden über 30 Kinder von zwei Lehrpersonen unterrichtet. Auch die Erwachsenen sind verpflichtet, in die Schule zu gehen, um Deutsch zu lernen.
Zusätzliche Tagesstrukturen sind durch die Einsätze in Küche, Reinigung oder in Handarbeitsateliers (z.B. Nähen, Holzwerkstatt) gegeben. Gemeinnützige Einsätze sind auch ausserhalb des Betriebs möglich, nämlich durch Naturschutzeinsätze (vor allem Neophytenbekämpfung). Diese sinnvolle Beschäftigung hilft, die belastende Wartezeit und Gedanken an eine unsichere Zukunft zu meistern. Der interessante Abend hat uns allen die Sichtweise erweitert.
Fotos von Klaus Robin, vielen Dank!